Die Spuren der Kelten können auf dem Glauberg mit seinem sehenswerten Museum der Keltenwelt besichtigt werden. Hier gibt es die in den Gräbern gefundenen Schätze zu sehen. Von dort führt der Weg durch die beiden FFH-Gebiete „Basaltmagerrasen am Rand der Wetterauer Trockeninsel“ und „Grünlandgebiete in der Wetterau“ und dann durch das Vogelschutzgebiet „Wetterau“ zu den Naturschätzen der Auenlandschaft des Niddertales und wieder zurück.
Der Natura Trail liegt in der Verantwortung der NaturFreunde Bad Vilbel und wurde konzipiert von Andrea Halling.
Kurslänge: 12,9 Km; Schwierigkeit: mittel; Auf- Abstieg: 136 m
Startpunkte: Museum Keltenwelt, das NaturFreunde-Haus Glauberg sowie bei Anreise mit ÖPNV die Bahnhöfe Glauberg (RB34) und Stockheim (RB34 und RB46).
Einkehr: Bistro im Keltenmuseum, Café Zinn in Stockheim. Die Gaststätte am Bahnhof Glauberg ist geschlossen, Stand März 2022.
Die Nidder und ihre Auen
Die Nidder entspringt im Vogelsberg bei der Herchenhainer Höhe. Sie hat eine Länge von 68,8 km und mündet bei Bad Vilbel-Gronau in die Nidda. Sie fließt von den Wäldern des Vogelsberger Basaltmassivs die Hänge hinunter, um sich erst in den Niederungen der Wetterau zu beruhigen.
Davor speist sie das Wasserkraftwerk Lißberg mit einem großen Ausgleichsbecken in Hirzenhain. In den Nidderauen ist dann alles flach – Äcker, Streuobstwiesen und Weiden lösen die Wälder ab. Das Niddertal wurde seit Jahrhunderten durch Menschen genutzt. Dadurch fanden sich viele Tier und Pflanzenarten ein, die heute selten geworden sind.
Daher wurden die „Nidderauen von Stockheim“ 1981 zum Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zusammen mit den benachbarten Auwiesen von Effolderbach und dem Hessel in Stockheim liegt das Naturschutzgebiet in dem großräumigen Schutzgebietssystem des Auenverbundes Wetterau. Die Nidderauen mit ihren Feuchtwiesenarealen befinden sich zwischen den Ortschaften Selters, Effolderbach, Stockheim und Glauberg.
Der Glauberg
Der 276 m hohe Glauberg ist ein südlicher Basaltausläufer des Vogelsberges in Form eines Tafelberges, der an die Wetterau angrenzt. Auf und um den Glauberg gibt es bedeutende Grabungsorte mit Funden von der Vorgeschichte bis ins Hochmittelalter. Das natürliche Plateau bot ideale Voraussetzungen für seine Besiedelung und den Schutz mit Befestigungsanlagen. Auf der Südseite befindet sich das Museum Keltenwelt. Gleich daneben liegt der rekonstruierte Grabhügel, in dem das Grab des Keltenfürsten gefunden wurde.
Auf dem Lohrain
„Auf dem Lohrain“ ist ein Teilgebiet des FFH-Gebiets „Basaltmagerrasen am Rand der Wetterauer Trockeninsel“. Es umfasst eine Fläche von 9,80 ha, in der drei Lebensraumtypen vorkommen: Submediterrane Halbtrockenrasen, Artenreiche montane Borstgrasrasen und Magere Flachland-Mähwiesen.
Das Gebiet wurde entbuscht und die Magerrasenfläche wieder freigelegt, um die offene Landschaft zu erhalten. Das LIFE+Projekt Wetterauer Hutungen hat sich die Erhaltung und Entwicklung der Hutungen zum Zielgesetzt. Dies sind magere, traditionell schafbeweidete Flächen, auf denen häufig verschiedene Formen von Magerrasen zu finden sind. Diese zeichnen sich durch einen besonderen Artenreichtum aus.
Durch die Renaturierung des Flusslaufes hat sich auch der Biber angesiedelt. Auch viele Pflanzenarten haben in den Auen ihre Heimat gefunden, wie zum Beispiel das Breitblättrige Knabenkraut. Im Süden des Gebietes gibt es große Bestände der gelbblühenden Sumpfschwertlilie. Dort finden sich auch Seggenrieder und Röhrichte.
Entlang des Auenrundweges kann man anhand vieler Schautafeln viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt erfahren.
Die Nidder wurde zwar nicht so kanalisiert wie die benachbarte Nidda, aber trotzdem teilweise begradigt, eingedeicht oder verbaut. Seit 2005 wurden zahlreiche Naturschutzmaßnahmen in der Nidderaue durchgeführt. Ein Abschnitt der Nidder im nördlichen Teil des Gebietes wurde renaturiert. Außerdem wurden einige Stillgewässer geschaffen, die besonders den Rastvögeln als Ruhe- und Nahrungszonen dienen. An zwei Beobachtungshäuschen bei Effolderbach und am Vulkanradweg kann man das Treiben an diesen Stillgewässern bestens beobachten und herrliche Entdeckungen machen.
Die Feuchtwiesen dienten früher als Weideland und die Seggenrieder wurden als Streu für die Stallhaltung genutzt. Damit die Auenlandschaft nicht verbuscht und die Landschaft offenbleibt, gibt es ein Beweidungsprojekt. Besonders im Sinne des Naturschutzes ist die sogenannte „Mutterkuhhaltung“. Die Kälber werden nicht im Stall geboren, sondern auf der Weide und bleiben dann so lange bei der Mutter, wie sie mit Milch versorgt werden. Die Kühe bewegen sich völlig frei auf der großflächigen Weide und haben genug Rückzugsmöglichkeiten, um die Kälber zu gebären. Für dieses Beweidungsprojekt wurden Heckrinder ausgewählt. Heckrinder mit ihren stattlichen Hörnern sind eine Abbildzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen. Die offene Landschaft ist besonders für den Lebensraum von Storch, Kiebitz und Bekassine notwendig.